Das rote Zebra ist eröffnet

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03. Oktober 2019

Bei der Eröffnung der Ausstellung im Aloysianum kamen Künstler und Besucher ins Gespräch. (Foto: Ronald Morscheuser)

Die Ausstellung der Künstlergruppe „Das rote Zebra“ ist eröffnet. Bis Ostern 2020 zeigt der Zusammenschluss von Künstlern mit und ohne Behinderung auf Einladung der Bürgerstiftung Gerricus im Café des Aloysianums seine vielseitigen Arbeiten.

Beeindruckende Vielfalt: Die Werke reichen von Aquarellen über Ölkreidearbeiten bis hin zu Mixed Media Collagen. Sie zeigen ein breites Spektrum künstlerischen Schaffens, u.a. Assoziationen zu Urwaldbildern von Henri Rousseau, zeichnerische Auseinandersetzungen mit Rastern, Kompositionen zeichenhafter Formen, die Beschäftigung mit Ornamenten, Portraits, Alltagssituationen und Werken der Kunstgeschichte sowie aus Strichen und Farbflächen entwickelte Traumgebilde von Mensch und Natur.

DAS ROTE ZEBRA ist ein Zusammenschluss der Künstlerinnen und Künstler Angela Auer, Daniel Egberts, Klaus-Peter Kirchner, Anke Obermeier, Melissa Raymaekers, Alba Strauß, Melanie Woste und Markus Zumpe. Der Name der 2016 gegründeten Künstlergruppe ist einem Werktitel des österreichischen Künstlers Oswald Tschirtner (1920-2007) entliehen, der als einer der bekanntesten Vertreter der Outsider Art galt.

Michael Brockerhoff (l.) lobte die gute Zusammenarbeit mit der Aktion Kunst Stiftung. (Foto: R. Morschheuser)

Bei der Ausstellungseröffnung am 29. September zeigte sich Michael Brockerhoff, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung Gerricus, sehr erfreut darüber, dass es dank der guten Zusammenarbeit mit der Aktion Kunst Stiftung gelungen sei, solch außergewöhnliche Künstler wie die des ROTEN ZEBRAs für eine Ausstellung zu gewinnen. „Die Bilder beleben das Café und tragen zu einer guten Atmosphäre bei“, sagte Michael Brockerhoff.

Mit ihren Zielen möchte die Aktion Kunst Stiftung künstlerisch begabten Menschen mit psychischem und geistigem Handicap im deutschsprachigen Raum mehr Möglichkeiten als Künstler geben. Um dies umzusetzen, entschlossen sich der Künstler Klaus-Peter Kirchner und seine Ehefrau Mechthild Kirchner 2011 zur Gründung der Aktion Kunst Stiftung. Mit ihrem persönlichen und finanziellen Engagement wollen sie als Sprachrohr für die ungesehene Kunst dieser begabten Menschen mit psychischem und geistigem Handicap fungieren.

Klaus-Peter Kirchner, selbst Mitglied des ROTEN ZEBRAs und auf Wunsch der Gruppenmitglieder so etwas wie ihr künstlerischer Leiter, ist sehr stolz auf den kreativen Zusammenschluss: „Obwohl wir sehr inhomogen sind, haben wir eine sehr gute Beziehung untereinander.“ Dabei arbeiten die Künstler des ROTEN ZEBRAs nicht nur zusammen, sondern sie besuchen auch gemeinsam Ausstellungen und nehmen an Fortbildungs-Akademien teil, so Kirchner.

Besucher des Schülercafés durften vorab schon mal einen Blick auf die Werke der Künstlergruppe werfen. Foto: Angelika Fröhling

Bisher haben auf Vermittlung der Bürgerstiftung Gerricus Rena Scheiter (textile Kunst), Matthias Hintz („Köpfe“), Gabriele Begasse („schriftspuren“), Schülerinnen und Schüler des Marie-Curie-Gymnasiums („Fenster“), Hanne Hanke-Mangels („Von Kreisen und Quadraten“) und Schülerinnen des Marie-Curie-Gymnasiums sowie des Gymnasiums Gerresheim („Grotesk – kritisch – abstrakt“) ihre Werke im Café des Aloysianums ausgestellt.

DAS ROTE ZEBRA hat mehrere vielbeachtete Ausstellungen umgesetzt, u.a. das Kirchenkunst-Projekt Lohne in St. Pantaleon, die Ausstellung „Ansichtssache“ in den Räumen der Bezirksregierung Arnsberg sowie Ausstellungen in der DIRECT ART GALLERY in Düsseldorf.

Öffnungszeiten der Ausstellung: Das Café im Aloysianum wird montags bis freitags von 10-15.30 Uhr als „Schülercafé Aloys“ genutzt und von vielen Schülerinnen und Schülern der umliegenden Schulen besucht. Jeden Donnerstagnachmittag kommen dort von 16-18 Uhr Menschen jeden Alters und jeder Herkunft zum „Begegnungscafé“ zusammen. Jeden ersten Dienstagnachmittag im Monat findet im Aloysianum das „Mütter-Väter-Café“ statt (15.30-17 Uhr). Am zweiten Samstag im Monat öffnet das Café für Väter mit Kindern seine Türen für das „Väterfrühstück“ (10-12 Uhr).

Text: Angelika Fröhling

Fotos Galerie: Ronald Morschheuser und Angelika Fröhling