Nahe sein am Lebensende

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24. Februar 2018

Barbara Krug (l.) und Elisabeth Siemer (r.) leiteten den Letzte-Hilfe-Kurs.

Im Begegnungszentrum „Aloysianum“ in Düsseldorf-Gerresheim fand gestern Nachmittag ein „Letzte-Hilfe-Kursus“ statt. In dem vierstündigen Kursus informierten Barbara Krug, Palliativfachkraft des Palliative Care Teams (PCT) der Stiftung EVK Düsseldorf, und Elisabeth Siemer, Koordinatorin der Ökumenischen Hospizgruppe Gerresheim e.V., 20 Bürgerinnen und Bürger über die mögliche Begleitung am Lebensende eines Menschen.

In dem Letzte-Hilfe-Kursus wurden Basiswissen, Orientierungen und praktische Erfahrungen vermittelt: Wie finde ich den Mut, einen Sterbenden zu begleiten? Was passiert in dieser Zeit, was konkret in den einzelnen Phasen? Wie kann ich Trost spenden, einen Sterbenden auf seinem Weg unterstützen? Was muss ich wissen, um handlungsfähig zu bleiben? Welche Unterstützung gibt es in der Landeshauptstadt Düsseldorf? Wie gestalte ich Abschied?

Sterbebegleitung ist keine Wissenschaft von wenigen Experten, sie kann auch von Familienangehörigen, Freunden oder Nachbarn geleistet werden. „Es macht Sinn, Bürgerinnen und Bürgern durch die Weitergabe unseres Wissens die Sorge um Mit-Menschen zu erleichtern“, sagt Barbara Krug, die neben ihrer Arbeit beim Palliative Care Team Düsseldorf ehrenamtlich für die Bürgerstiftung Gerricus tätig ist und u.a. den Vorsorgeordner „Alles geregelt?!“ mit herausgegeben hat.

Das ASG-Bildungsforum bot den Letzte-Hilfe-Kursus gemeinsam mit dem Palliativnetzwerk der Stiftung EVK Düsseldorf, der Bürgerstiftung Gerricus und der Ökumenischen Hospizgruppe Gerresheim e.V. an. Der „Runde Tisch Palliative Versorgung Düsseldorf“ unterstützt die Initiative. Letzte-Hilfe-Kurse werden in Düsseldorf von den ambulanten Hospizdiensten ebenso wie von den Erwachsenenbildungsstätten wie z.B. efa, ASG-Bildungsforum und vhs angeboten.

Entwickelt wurde der Kursus von dem Anästhesisten und Palliativmediziner Dr. med. Georg Bollig, der ihn in Norddeutschland und u.a. in Dänemark, Norwegen, Schweiz und Österreich bereits erfolgreich anbietet und 2015 den Preis der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin sowie den Preis des bundesweiten Wettbewerbs zur Förderung des ehrenamtlichen, sozialen Engagements „startsocial“ durch Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel für eines der besten sozialen Projekte des Jahres 2015 erhielt. Weitere Informationen unter: www.letztehilfe.info

Passend zum Thema „Gestaltung des Lebensendes“ laden die Ökumenische Hospizgruppe Gerresheim e.V., die Bürgerstiftung Gerricus, das ASG-Bildungsforum, die evangelische Stiftung Gerresheim Gemeinsam und die Katholische Kirchengemeinde St. Margareta am kommenden Mittwoch 28. Februar um 20h zu einer Informationsveranstaltung unter dem Thema „Alles geregelt?!“ in den Stiftssaal von St. Margareta, Gerricusstraße 12 in Düsseldorf-Gerresheim ein. Dabei klären Sara Ristau, Vorsorgeanwältin, und Dr. med. Susanne Hirsmüller, Leiterin des Hospizes am EVK Düsseldorf und Vorstandsmitglied der ökumenischen Hospizgruppe Gerresheim über Patientenverfügungen, Vorsorgevollmachten und Auswahl eines Bevollmächtigten auf. Mitglieder der Arbeitsgruppe „Lebensendliche Verfügungen“ stehen für Fragen zur Verfügung. Der Eintritt ist frei. Es wird um Spenden gebeten.