Konzert von Sjaella: Seelenklänge

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04. Mai 2019

Foto: Andreas Krebs

Seelenklänge:  Sjaella ließ die Seele klingen!

Das preisgekrönte A-cappella-Ensemble Sjaella aus Leipzig war erneut zu Gast in der Basilika St. Margareta.

Mit modernen Vertonungen von Mariengesängen und Volksweisen begeisterten die Sängerinnen das Publikum – Zugabe mit Jugendkammerchor St. Margareta – Homogen und individuell, leicht und kernig,  präzise und frei – dieser Facettenreichtum ist es, der den Klang von Sjaella ausmacht.

 

Die sechs sympathischen Sängerinnen aus Leipzig haben ihren gemeinsamen Weg schon vor Jahren gefunden und entdecken doch immer wieder neue Abzweigungen. Dies stellten sie beim Konzert „Seelenklänge“ am Maifeiertag in der Basilika St. Margareta erneut unter Beweis.

In einem ruhigen ersten Teil standen zeitgenössische Vertonungen von mittelalterlichen Mariengesängen im Vordergrund. So ließen die jungen Sängerinnen mit ihrem atemberaubendem, sechsstimmigem Gesang ein „Ave Maria“ von Simon Wawer (*1979) erklingen, das die Seele berührte und dem Konzerttitel alle Ehre machte. Der gebürtige Mechernicher Simon Wawer hat bereits viele Stücke für das Ensemble komponiert und saß auch an jenem Abend im Publikum. Mit den beschwingten „Geistern der Nacht“ – arrangiert von Philip Lawson (*1957) nach der Semi-Oper „The Fairy-Queen“ von Henry Purcell – entließ das hochkarätige Vokalensemble die Konzertbesucher in die Pause.

Die Pause fand im Brunnengarten des mittelalterlichen Stiftsgebäudes statt, wo die Mädchen des Jugendkammerchors St. Margareta an einem Getränkestand zugunsten der Bürgerstiftung Gerricus Wasser, Wein und Sekt ausschenkten und nebenbei beschwingt ein paar Chorstücke zum Besten gaben.

Die zwischen 11 und 23 Jahre alten Mädchen des Jugendkammerchors St. Margareta waren noch ganz beseelt von einem Workshop, den das Sjaella-Ensemble am Vormittag für sie gegeben hatte – finanziert von der Bürgerstiftung Gerricus und der Bezirksvertretung 7.
„Es war ein großes Erlebnis, die sechs Sängerinnen dieses Mal auch beim Workshop mit dem Jugendkammerchor zu erleben. Im Mittelpunkt standen hier Begriffe wie Achtsamkeit, gemeinsames Empfinden und Atmen und Sensibilität für- und untereinander. Hier wurde deutlich, warum die Konzerte von Sjaella immer wieder bewegend und tief beeindruckend sind“, sagt Klaus Wallrath, Kirchenmusiker in St. Margareta und Leiter der Chorschule, und ergänzt: „Genau diese Fähigkeiten, ihre Innigkeit und Ernsthaftigkeit, das Aufeinanderhören und zu einer Einheit verschmelzen, gepaart mit höchstem musikalischem und sängerischem Niveau machen den Zauber und das Außergewöhnliche dieses Ensembles aus.“

Foto: Barbara Krug

Foto: Barbara Krug

Maya Schmidt, Sängerin im Jugend-kammerchor ist begeistert: „Sjaella hat es geschafft, dass wir am Ende des Workshops den Text in Emotionen umsetzen konnten und so unfassbar gut aufeinander gehört haben, dass wir eine Einheit waren.“ Besonders gut hat ihr dabei gefallen, dass sich die großen Leipziger Vorbilder ganz auf sie einge-lassen haben. „Wir waren auf einer Ebene mit Sjaella“, schwärmt die 17-Jährige. Dies wurde auch bei der Zugabe deutlich. Nach langem Applaus und Standing Ovations traten die 23 Sängerinnen des Jugendkammerchors in den Altarraum und sangen gemeinsam mit den „Sjaellen“ das Stück „O, du stille Zeit“ von Simon Wawer.

Vielleicht ist es diese Bereitschaft, jungen Chorschülerinnen etwas von ihrem großen Wissen mitzugeben, gepaart mit der Nähe zu ihrem Publikum – jede der sechs Sängerinnen übernahm zwischendurch die Ansage der nächsten Stücke –, die Sjaella seit Jahren Engagements bei renommierten Musikfestivals im In- und Ausland und Gastauftritte in Funk und Fernsehen verschafft. Inzwischen haben sie eine treue Fangemeinde, die sogar mehrere Stunden Autofahrt auf sich nimmt, um Sjaella in Gerresheim zu erleben. Und auch in Düsseldorf gibt es viele A-Capella-Fans, die gekommen waren, um das Ensemble zum vierten Mal in der Basilika St. Margareta zu hören.

Sjaellas gesangliche Höchstleistung wird immer wieder mit Ersten Preisen bei internationalen Wettbewerben für Vokalmusik belohnt. Zuletzt wurden sie im April mit dem CARA Award 2019 in der Kategorie Best Folk/World Album ausgezeichnet.

Mit dem abwechslungsreichen Programm hat Sjaella jedenfalls hervorragend in den Wonnemonat Mai eingestimmt und Lust darauf gemacht, noch mehr von diesen talentierten jungen Damen zu hören.

Einige weitere Impressionen des beeindruckenden Abends finden Sie in unserer Galerie: